Leberegel

Großer Leberegel

Ein ebenso besonderer Entwicklungszyklus ist beim großen Leberegel (bis zu 3 cm groß) zu beschreiben.
Dieser Parasit hat nach Ausscheidung von einem Schaf oder einer Ziege in der Zwergschlammschnecke eine 6 bis 8 Wochen dauernde Entwicklungsphase.
In Feuchtbiotopen und an stehenden Gewässern kommen viele Schnecken vor und bilden so ein ständiges Reservoir für Neuinfektionen. Die Leberegellarven verlassen die Schnecken und kapseln sich auf der Oberfläche von Futterpflanzen ein, womit wieder eine Neuinfektion bei der Futteraufnahmestattfinden kann.
Nachfolgend dringen die Leberegellarven über eine Körperwanderung in die Leber ein, setzen sich in den Gallengängen fest und beginnen nach abgeschlossener Entwicklung mit der Fortpflanzung.
Ein Leberegelweibchen kann bis zu 20.000 Eier täglich legen. Diese Eier gelangen mit der Gallenflüssigkeit über den Darmtrakt ins Freie. Da auch die Rinder vom großen Leberegel befallen werden, besteht auch von dieser Tiergruppe her die Gefahr von Infektionen, wenn gemeinsame Weideflächen benutzt werden.


Großer Leberegel

Kleiner Leberegel

Im Unterschied zum großen hat der kleine Leberegel eine Größe von nur wenigen Millimetern und kann nur vom geschulten Auge erkannt werden.
Er hat einen Entwicklungszyklus über zwei Zwischenwirte, nämlich einer Schnecke und folgend einer Ameisenart.
Mit der Larve des kleinen Leberegel infizierte Ameisen verbeißen sich auf der Weide an Grashalmen. So können die Ameisen mit den Grashalmen und den Leberegelvorstufen in den Körper von Schafen und Ziegen gelangen.
Dort suchen die Parasiten nach einer Körperwanderung und einer Vermehrungsphase den Zielort in den Gallengängen der Leber der betroffenen Tiere auf und legen wiederum unzählige Eier ab. Mit zunehmendem Alter von Ziegen oder Schafen kommt es dann zu sichtbaren Verkalkungen der Gallengänge als Abwehrreaktion des Körpers.

Bei einem massiven Befall mit Leberegeln kommt es zur Zerstörung des Lebergewebes mit Verdauungsstörungen, Blutarmut, Zähneknirschen, Gelbsucht und Todesfällen.


Kleiner Leberegel

Lungenwürmer

Zu guter Letzt möchten wir noch das Problem des Befalls mit Lungenwürmern nennen.
Auch hier gibt es sogenannte große und kleine Lungenwürmer, die einerseits beim Rind, aber auch beim kleinen Wiederkäuer vorkommen können.
Wie schon eingangs erwähnt verursachen wildlebende Wiederkäuer wie Reh, Hirsch oder Gemse durch gemeinsamen Weidegang häufig eine Verseuchung der Wiesen mit infektionsfähigen Larven. Die befallenen Tiere husten Lungenwurmlarven aus der Lunge aus und nach dem Abschlucken und der Passage durch den Magen-Darm Trakt gelangen die Larven auf die Gräser. Bei feuchtwarmer Witterung können binnen weniger Tage wieder reife Larven auf den Weidegräsern lauern, bis die nächste Ziege oder ein Schaf diese aufnimmt.
Der Lungenwurm gelangt über eine Körperwanderung in die Lunge, wo wiederum eine Vermehrung erfolgt. Durch die Reizung des Lungengewebes und durch die Wanderung der Larven und Würmer kommt es zu einem fortwährenden Hustenreiz, der beim Beobachten einer Schaf- oder Ziegenherde nicht zu überhören ist.
Gerade im Herbst beim Einstallen der Tiere sollte man ein besonderes Augenmerk auf das Leitsymptom Husten bei Schaf und Ziege legen.

Der Lungenwurmbefall schwächt die Abwehrkraft der Lunge, sodass Bronchitiden und Lungenentzündungen häufige Folgen sind!


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