Ektoparasiten

Sarcoptesräude

Die Räude wird durch Milben, also Spinnentiere hervorgerufen. Die Grabmilbe (Sarcoptes suis) ist zudem ein Parasit, der ohne seinen Wirt nicht lebensfähig ist.
Obwohl moderne Haltungsformen und Hygiene Einzug in die Schweinebestände gehalten haben, ist immer noch ein hoher Anteil der Herden von Milben befallen.
Die Räudemilben sind kleiner als einen halben Millimeter und daher nicht mit freiem Auge sichtbar. Die Milbenweibchen legen nach der Paarung die Eier an der Hautoberfläche ab. In Grabgängen in der Haut entwickeln sich aus Larven die erwachsenen Milben, die schließlich wieder an die Hautoberfläche kommen, um sich erneut zu paaren.
Die Übertragung der Räude geschieht durch direkten Kontakt von Tier zu Tier oder über Stallgeräte. Die Milben selbst haben nur einen Aktionsradius von ungefähr einem Meter.
Da Räudemilben ohne das Schwein nur 3 - 4 Tage überleben, sind Tiere in der übernächsten Box ohne direkten Kontakt also nicht ansteckungsgefährdet. Auch gegenüber Sonneneinstrahlung sind die Milben sehr empfindlich.

Symptome
Die Räude kann alle Altersklassen des Bestandes betreffen und macht sich durch zunehmenden Juckreiz und punktförmige Hautrötungen in der Leistengegend bemerkbar.
Bei starkem Befall fließen die Rötungen ineinander. Besteht das Räudeproblem länger, finden sich borkenartig verdickte Hautpartien an Kopf, Rücken und in den Gelenkbeugen, deren Oberfläche sich kleieartig abstößt.
Bei älteren Schweinen kann sich die Räude auf die Ohren beschränken, die dann dunkelbraune, schmierige Beläge tragen.Oft genügen die klinischen Symptome zur Diagnosestellung (siehe Foto).

In Zweifelsfällen wird vom Tierarzt mit einem scharfen Löffel ein blutiges Hautgeschabsel genommen und mikroskopisch untersucht. Die Diagnose kann auch mithilfe einer Blutuntersuchung (serologische Untersuchung) gestellt werden.

Vorbeuge und Therapie
Die Behandlung der Tiere kann über die Haut (pour on und Waschbehandlungen) oder über Injektionen erfolgen.
Gleichzeitig mit der Behandlung sollten die Tiere umgestallt werden. Behandlung und Reinigung sind im Abstand von 10 Tagen zu wiederholen, die Buchten sollen leer stehen.
Die Sanierung eines größeren Bestandes erfordert dreimal im Abstand von 10 Tagen eine gründliche Reinigung von Ställen und Gerätschaften sowie die darauffolgende Behandlung mit entsprechenden antiparasitären Medikamenten.


Räude beim Schwein

Läuse

Die Schweinelaus (Haematopinus suis) ist leicht mit freiem Auge zu sehen.
Sie ist etwa 5 mm lang und hat einen schmalen Kopf, an dem sich die stechend-saugenden Mundwerkzeuge befinden. Ihr Körper ist grau-braun und platt (siehe Foto).
Die Schweinelaus verbringt ihr ganzes vier Wochen dauerndes Leben auf der Schweinehaut und ist ein blutsaugender Parasit.Ihre bis über 50 Eier (Nissen) klebt sie mit einer wasserunlöslichen Kittsubstanz nahe der Hautoberfläche an die Borsten im Bereich der Ohren, des Nackens, und der Flanken (siehe Foto).
Bis sich aus den Eiern wieder erwachsene Läuse entwickelt haben, dauert es mindestens 25 Tage.


Schweinelaus

Symptome

Die Laus kann bei Schweinen aller Altersklassen angetroffen werden.
Sie verursacht je nach Befallsstärke Beunruhigung, ständiges Kratzen, schlechte Futterverwertung und geringere Gewichtszunahmen.
Aufgrund der häufigen Blutmahlzeiten, bei denen Läuse die Schweinehaut anstechen, können zahlreiche gerötete Stiche an den von den Läusen bevorzugten Hautstellen beobachtet werden.
Manchmal ist die Haut auch entzündet. Das Herumlaufen der Läuse verursacht zudem starken Juckreiz.
Ferkel bleiben bei starkem Läusebefall in der Entwicklung zurück und können sogar blutarm werden.


Nissen der Schweinelaus

Vorbeuge und Therapie

Zur Therapie eignen sind Bade- oder Sprühbehandlungen mit antiparasitär wirkenden Mitteln, sowie Aufgusspräparate.
Gute Erfolge werden auch mit Injektionsmedikamenten erzielt, die gleichzeitig auch gegen Räudemilben wirksam sind.
Wesentlich ist, dass die Behandlung mindestens ein Mal im Abstand von 7-14 Tagen wiederholt wird, damit auch die frischgeschlüpften Läuse von der Behandlung erfasst werden.
Die zeitgerechte Behandlung der Sauen verhindert die Übertragung auf die Ferkel.

Bei Neuzukäufen hat sich eine Behandlung mit antiparasitär wirkenden Mitteln, sowie eine 14-tägige Quarantäne bewährt.


Faktoren Maßnahmen
Läuse  
Zukauf Quarantäne, Behandlung
Befall der Zuchtsauen Behandlung (verhindert Infektion der Ferkel)
  Wiederholung der Behandlung nach 7 - 14 Tagen!
Räude  
Befall Tier: Behandlung und behandelte Tiere umstallen
Waschbehandlung nach 10 Tagen wiederholen
  Aufstallung: Reinigung und Desinfektion

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