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Zwergfadenwürmer (Strongyloidose)

Infektionen mit Zwergfadenwürmern erfolgen sowohl durch die Haut der Ferkel (perkutan), als auch über die Aufnahme von Biestmilch (galaktogen).
Die im Freien aus den Eiern geschlüpften Larven wandern über die Haut in die Blut- und Lymphgefäße ein und werden zur Lunge transportiert.
Über Luftröhre, Maulhöhle und Speiseröhre gelangen sie in den Magen-Darmtrakt, wo die Parasiten in der Dünndarmschleimhaut als vermehrungsfähige Würmer leben.
Diese Entwicklung dauert 6 Tage, kann aber auch verkürzt werden, wenn eine Infektion der Ferkel über die Muttermilch erfolgt, da die Larven sich dann ohne Lungenwanderung entwickeln.
In infizierten Sauen können sich Larven im Fettgewebe über Jahre hinweg aufhalten und erst kurz vor der Geburt ins Gesäuge wandern. Über die Milch stecken sich dann die Ferkel an.

Symptome

Typisch für die Strongyloidose ist der Durchfall, bevorzugt in der 2. Lebenswoche.
Der Kot ist meist gelblich-pastös, selten rotbraun und dünnflüssig.
Bei starkem perkutanen Befall sind Rötungen und Quaddelbildung (wie bei Insektenstichen) im Bereich von Bauch, Brust und Innenschenkel sichtbar. Stark befallene Tiere entwickeln sich schlecht (Auseinanderwachsen!), werden blass und neigen zum Kümmern. Todesfälle können auftreten und bis zu 75% eines Wurfes betreffen.

Vorbeuge

Da sich die Larven am besten in feuchter Umwelt entwickeln, ist das Trockenhalten der Abferkelställe ein wichtiges Hilfsmittel zur Vorbeuge.
Der Erregernachweis erfolgt über die parasitologische Kotuntersuchung. Dazu müssen die Kotproben jedoch rasch (innerhalb 6 - 8 Stunden) untersucht werden, da sonst die Larve schlüpft und keine Eier mehr nachgewiesen werden können.
Ein weiteres diagnostisches Hilfsmittel ist der direkte Parasitennachweis am Schlachtkörper. Dabei wird ein Stück der Darmschleimhaut befallener Tiere zwischen zwei Glasplatten gequetscht und unter dem Mikroskop betrachtet, wobei die 3 - 5 mm langen Würmer sichtbar werden.

Behandlung

Eine Entwurmung der Zuchtsau vor der Einstallung in den Abferkelstall verringert den Infektionsdruck auf die Ferkel. Gegen die Ruhestadien im Fettgewebe
sind spezielle Entwurmungsmittel nötig. Die Wahl des Entwurmungsmittels trifft der Tierarzt.