Weitere Übertragungswege

Es gibt viele Übertragungswege: Bei manchen Wurmarten fungieren Flöhe und andere Ektoparasiten als Zwischenwirte.

Andere benötigen keinen Zwischenwirt, um in den Organismus unseres Hundes zu gelangen. – Ihre Larven bohren sich einfach durch die Haut des Vierbeiners. In diesem Fall spricht man von einer perkutanen Infektion.

Selbst ungeborene Welpen können vom Muttertier mit Würmern infiziert werden. Häufig gelangen Würmer auch über die Milch in den Organismus der neugeborenen Welpen. Man geht davon aus, dass circa 80 Prozent aller Welpen mit Rundwürmern infiziert sind.




Bandwurm

Rundwürmer

Haken-, Spul- und Peitschenwürmer gehören zu den sogenannten Rundwürmern (Nematoden). Rundwürmer halten sich vorzugsweise im Dünndarm des Wirts auf und können täglich bis zu 200.000 Eier produzieren.

Ein Hakenwurmbefall (Uncinaria stenocephala = Hakenwurm) äußert sich meistens durch Abmagerung, Blutarmut und Durchfall. Leider stellt der blutsaugende Dünndarmparasit auch eine Gefahr für den Menschen dar.

Das Gleiche gilt für Spulwürmer (Toxacara canis), die vom Aussehen her an Spaghetti erinnern. Von Spulwürmern befallene Welpen zeigen eindeutige Symptome: einen dicken Wurmbauch, Husten und Rachitis.

Der Peitschenwurm (Trichuris vulpis) kann bis zu 7,5 Zentimeter lang werden und verursacht häufig Darmentzündungen, Abmagerung und einen rapiden Kräfteverlust des Hundes. Erfreulicherweise gibt es keine Hinweise auf eine Gefährdung des Menschen.




Fuchsbandwurm - vergrößert

Bandwürmer

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Bandwurm-Arten. Vier davon sind besonders stark verbreitet: Dipylidium caninum, Echinococcus multilocularis (der kleine Fuchsbandwurm), Taenia spp. und Mesocestoides spp.

Dipylidium caninum ist ein bis zu einem halben Meter langer Bandwurm, dessen weißlichen Glieder an Reiskörner erinnern.
Manchmal kleben einzelne Teile am Kot oder am Fell des befallenen Hundes und erleichtern die Diagnose. Verdauungsstörungen, heftiger Juckreiz in der Aftergegend und Abmagerung können Anzeichen für einen Bandwurm-Befall sein.
Dipylidium caninum kann auch dem Menschen gefährlich werden.

Der kleine Fuchsbandwurm gilt als gefährlichster Bandwurm für den Menschen. An einer Fuchsbandwurm-Infektion erkrankte Personen erleiden häufig Gewebeschädigungen in der Leber.
Der kleinste aller Bandwürmer (Länge circa 0,4 Zentimeter) lebt überwiegend im Dünndarm von Füchsen.

Adulte Würmer haben die Eigenart, kleine Endglieder abzustoßen, die mit dem Kot des Fuchses ausgeschieden werden. Theoretisch können sich die aktiven Endteile auf sämtlichen Sträuchern, Büschen und an Waldfrüchten befinden. Häufig werden sie von Kleinnagern aufgenommen, die widerum als Zwischenwirt fungieren, bis sie Opfer eines jagdfreudigen Hundes werden und die Fuchsbandwurm-Infektion erneut übertragen.

Die Präsenz von Fuchsbandwürmern im Hunde-Organismus bleibt häufig für lange Zeit unbemerkt, da sie in der Regel relativ symptomlos verläuft.

Taenia spp. gehört zu einer Gruppe von Bandwürmern, die bis zu zwei Meter lang werden können. Trotz ihrer stattlichen Länge bleiben Taenia spp. & Co. ebenfalls oft unbemerkt. Infektionen mit dieser Art von Schmarotzern verlaufen meistens symptomlos. Nur in seltenen Fällen lassen sich Verdauungsstörungen, Abmagerung und ein Darmverschluss beobachten.

Mesocestoides spp. kann eine Länge von 2.50 Meter erreichen und verhält sich ebenfalls äußerst unauffällig. Stark befallene Hunde leiden allerdings an Appetitlosigkeit und haben ein struppiges Haarkleid.



Würmer sind lebensgefährlich!

Wurminfektionen verlaufen in der ersten Zeit häufig völlig unbemerkt. Der Hundebesitzer ahnt nicht, was sich im Inneren seines Hundes abspielt. Der Vierbeiner macht einen völlig unauffälligen Eindruck und zeigt keinerlei Hinweise auf eine Erkrankung. Folglich sieht sein Besitzer auch keine Veranlassung, in irgendeiner Form aktiv zu werden.

Gerade diese Einstellung macht Wurminfektionen so gefährlich. Die Schmarotzer-Population wächst von Tag zu Tag und fügt dem Organismus des Hundes großen Schaden zu.

Bleibt die Verwurmung des Hundes für lange Zeit unbemerkt, kommt es schließlich zu einem starken Befall, der mit eindeutigen Symptomen einhergeht: Blutverlust, Blutarmut (Anämie), Gewichtsverlust, Erbrechen, ein schlechter Allgemeinzustand, der Verschluss von Darm- und Gallengängen und der Eintritt des Todes können die schwerwiegenden Folgen eines unbehandelten Wurmbefalls sein.

Nicht zuletzt stellt die Wurminfektion nicht nur eine ernstzunehmende Gefahr für den betroffenen Vierbeiner dar: Menschen und andere Tiere können sich durch den Kontakt mit dem verwurmten Hund infizieren und selbst erkranken.
Kinder und immungeschwächte Personen gelten übrigens als besonders gefährdet.





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