Magen-Darm-Würmer parasitieren im Labmagen und in den folgenden Darmabschnitten bis zum Dickdarm und beeinträchtigen die Wirtstiere sowohl über täglichen Entzug von Blut als auch durch eine Schädigung der Magen- und Darmschleimhaut. Außerdem erkranken die Tiere durch die Körperwanderung der Parasiten.

Beginnen wir im Frühjahr mit der Infektion eines Jungtieres mit den verschiedenen Magen-Darm-Würmern durch die Futteraufnahme beim ersten Weideaustrieb: Eine infektionsfähige Larve hat sich, begünstigt durch Feuchtigkeit und warmer Witterung, an einem Grashalm festgesetzt und gelangt mit dem Futter in den Magen-Darm-Trakt von Schaf oder Ziege. Dort entwickelt sich (nach einer Körperwanderung) der erwachsene und fortpflanzungsfähige Parasit.
Er produziert große Mengen von Wurmeiern, welche dann mit dem Kot ausgeschieden werden und eine Neuinfektion in Gang setzen können. So kommt es innerhalb der Weideperiode zur explosionsartigen Vermehrung von Magen-Darm-Würmern, die dann zur massiven Beeinträchtigung unserer Schafe und Ziegen führen.
Meistens kommt es gleichzeitig zu Infektionen mit mehreren Wurmarten, welche dann eine Entzündung der Magen- und Darmschleimhaut hervorrufen.
Lämmer erkranken dabei meist akut und können durch Befall mit Magen-Darm-Würmern plötzlich verenden, ältere Tiere zeigen einen chronischen Verlauf oder überstehen die Infektion mehr oder weniger unbeschadet.



Roter gedrehter Magenwurm

Als Beispiel möchten wir die Schadwirkung des roten, gedrehten Magenwurmes hervorheben.
Bei einer Anzahl von ca. 1.000 Würmern, welche in der Labmagenschleimhaut des Tieres Blut saugen, kann man von einem täglichen Blutverlust von 15 ml ausgehen - das entspricht ungefähr der Menge eines Schnapsglases.
Während niederschlagsreicher und warmer Sommerwitterung kann sich eine Infektion mit Weideparasiten bis zu 100.000 und mehr Parasiten pro Tier aufschaukeln.
Durch diese enorme Schädigung kommt es bei den betroffenen Tieren zu Blutarmut, schweren Entzündungen im gesamten Magen-Darm-Trakt, zur Steigerung der Herz- und Atemfrequenz und zur Ausbildung von Wasseransammlungen an Hals und Kopf der betroffenen Tiere [ Ödeme (siehe Foto) ].
Diese Krankheitszeichen lassen sich bei genauerem Untersuchen der Herdentiere leicht erkennen und sollten sofortiges Behandeln durch einen Tierarzt nach sich ziehen.
Der wirtschaftliche Schaden entsteht durch die Verringerung der durchschnittlichen Tageszunahmen, durch die erhöhte Krankheitsanfälligkeit und durch die Ausfälle!




Extreme Blutarmut - papierweiße Augenschleimhäute


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