Lungenwürmer verursachen beim Wildschwein und beim Hausschwein in Freilandhaltung Lungenveränderungen.
Nach der Aufnahme von larvenhältigen Regenwürmern gelangen die Larven über Darm, Lymphknoten und Herz in die Lunge.
In den Bronchien parasitieren die ausgewachsenen Würmer und setzen Eier ab, die beim Husten über die Luftröhre ins Maul gelangen, abgeschluckt werden und über den Darm in die Außenwelt gelangen.
Hier schließt sich der Kreis, die Larven werden von Regenwürmern aufgenommen und setzen dort ihre Entwicklung fort.
Die ausgeschiedenen Eier sind sehr widerstandsfähig und können auch bei Temperaturen bis –20°C bis zu einem Jahr im Boden überleben. In den Regenwürmern bleiben die Larven bis zu 4 Jahre infektiös.



Symptome

Typische Erscheinungen bei Tieren zwischen 4 und 6 Monaten sind Bronchitis und Lungenentzündung durch die Wanderung der Larven. Außerdem kommt es zur Verstopfung von feinen Bronchien. Befallene Tiere husten, atmen schwer, magern ab und bleiben in der Entwicklung zurück.
Durch diese Schädigung erkranken verwurmte Tiere häufiger und schwerwiegender an bakteriellen oder viral bedingten Lungenerkrankungen.
Schwere Erkrankungen treten aber nur bei sehr jungen oder alten Tieren mit geschwächter Widerstandskraft auf.



Vorbeuge und Therapie

Alle Schweine, die Kontakt mit Regenwürmern haben können, sind für Lungenwürmer empfänglich. Durch das ausgeprägte Wühlverhalten nehmen Schweine Kot, Erde und auch Regenwürmer auf. Weidemanagement steht daher im Vordergrund der Prophylaxe (siehe Foto - Suhle).
Ein gezieltes Entwurmungsprogramm muss der Hoftierarzt festlegen.
Auf verseuchten Weiden empfiehlt sich das Fernhalten der Tiere über mehrere Jahre. Danach sollten nur mehr entwurmte Tiere geweidet werden.
Nur planbefestigte Ausläufe lassen sich über längere Zeit lungenwurmfrei halten.




Suhle

Nachweis

Der Nachweis der Eier im Kot bestätigt den Verdacht auf Lungenwurmbefall.Auch bei der Schlachtung kann durch Anschnitt der Bronchien ein Befall mit Lungenwürmern diagnostiziert werden (siehe Foto). Der Landwirt sollte sich über den Parasitenbefall informieren.




Lungenwürmer in eröffneten Bronchien


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